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Die Plattform für Experimente: ScapeLabs

Um die möglichen Konsequenzen von zukünftigen landnutzungs- und klimawandelbedingten Biodiversitäts-Verschiebungen auf die Ökosystemfunktionen zu erkennen, sind großräumige Langzeitstudien notwendig. In den großskaligen 'Landschaftslaboren' (engl. LandScape Laboratories) "ScapeLabs" werden für Studien zur Verbindung zwischen Biodiversität und Ökosystemen die Landschaftsebene betrachtet. Ausdrückliches Ziel ist es, theoretische Modellierungen mit praktischer Forschung im Rahmen der verschiedenen ScapeLabs zu verbinden. So sollen die Forschungsergebnisse in einer umfassenden Synthese zusammengeführt und in die Gesellschaft eingebracht werden. Die ScapeLabs wurden mit dem BIBS Projekt erfolgreich etabliert.

Die einzelnen ScapeLabs:

AgroScapeLab

Das AgroScapeLab Quillow (ASLQ) befindet sich in der Region Quillow, etwa 90 km nördlich von Berlin. Es ist als großräumiges Landschaftslabor eingerichtet, um die Auswirkungen und Beziehungen von Agrarlandschaftsstrukturen auf Landschaftsprozesse zu untersuchen und ein langfristiges Landschaftsmonitoring durchzuführen. Betrieben wird es vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und seinen Partnern. Es ist eng mit der experimentellen Infrastrukturplattform des ZALF in Dedelow verbunden. Darüber hinaus dient es als LTER-Standort und ist Teil der TERENO-Initiative.

Das ASLQ bietet eine hervorragende Infrastruktur für die interdisziplinäre Landschaftsforschung, um maßstabsübergreifende Experimente auf verschiedenen zeitlichen und räumlichen Ebenen durchzuführen. Frühere und aktuelle Forschungsaktivitäten befassen sich mit den Wechselwirkungen zwischen Landschaftsstrukturen, landwirtschaftlicher Bewirtschaftung, Hydrologie, Biogeochemie und biologischer Vielfalt. Künftige Aktivitäten innerhalb des ASLQ werden sich stärker auf die nachhaltige Pflanzenproduktion konzentrieren, um der Herausforderung des Klimawandels und der entsprechenden Rückkopplungen auf die Umwelt und die Produktivität zu begegnen und das ASLQ als umfassenden Datenwürfel zu nutzen, um komplexe Prozesse mit leistungsstarken modernen Data-Mining-Ansätzen zu analysieren.

Weitere Informationen und aktuelle projektrelevante Informationen können hier abgerufen werden. 

LakeScapeLab

Die LakeScapeLabs Plattform bietet die Infrastruktur für Experimente auf Ökosystem-Ebene für die Bewertung von

  • grundsätzlichen Biodiversitätsdynamiken,
  • Einflüssen der Umweltveränderungen auf die aquatische Biodiversität und aquatische Prozesse,
  • Konsequenzen der Verbindung von aquatischen und terrestrischen Ökosystemen.

Link zur Website der LakeScapeLabs.

CityScapeLab

Die CityScapeLabs nutzen das gesamte Stadtgebiet von Berlin als urbanes Landschaftslabor, um die Auswirkungen der Urbanisierung auf Biodiversität und ökologische Prozesse zu untersuchen. Mit derzeit zwei standardisierten Studiensystemen, Trockenrasenflächen und städtischen Kleingewässern, deckt es einen breiten Urbanisierungsgradienten vom ländlichen Raum bis zur Innenstadt ab. Es wird von der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) und ihren Partnern im BBIB betreut. Da alle Versuchsflächen genau lokalisiert und markiert sind, bieten die CityScapeLabs auch eine groß angelegte Monitoring-Plattform, um langfristige Veränderungen der biologischen Vielfalt in einer Stadtregion zu verfolgen.

Um die Auswirkungen der Urbanität realistisch zu erfassen, sind die Versuchsflächen nicht von städtischen Flächennutzungen abgeschirmt und offen zugänglich. Die Konzentration auf Habitatpatches als grundlegende Versuchseinheiten ermöglicht maßstabsübergreifende Studien mit unterschiedlichen taxonomischen Gruppen. Die Versuchsflächen sind offen für experimentelle Manipulationen und können mit modernen Instrumenten zur Messung von Umweltvariablen ausgestattet werden. Die CityScapeLabs bieten somit eine hervorragende Infrastruktur für die Erforschung der Auswirkungen von Städten auf komplexe biotische Systeme. Abgeschlossene und laufende Studien befassen sich mit biotischen Interaktionen über verschiedene trophische Ebenen, mit Multitaxon- Studien zu urbanen Biodiversitätsmustern und mit Interaktionen zwischen unterirdischen und oberirdischen Kompartimenten der Biodiversität in urbanen Landschaften.

Für weitere Informationen wenden Sie sich an: Moritz von der Lippe.